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Datum

2. April 2019

Wie Dein Gehirn dafür sorgt, dass Du nur das bekommst, was Du schon hast

Wolltest Du schon einmal etwas in Deinem Leben verändern? Warst irgendwie nicht ganz zufrieden mit Deiner Situation, im Business als auch privat?

Hast vielleicht sogar versucht, es zu ändern – und kurz darauf festgestellt, dass Du wieder genau da gelandet bist, wo Du hergekommen bist? Die Rede ist dann immer schnell von Pech, Schicksal, Karma. Vergiss das.

Und mach Dir bitte keine Sorgen, das alles ist normal. Du tickst wie – ich schätze mal – 90% der Menschen.
Und die restlichen 10% haben dafür bezahlt, dass sie bekommen, was sie wollen. Womit, dazu komme ich gleich. Und ob Du bereit bist, diesen Preis zu zahlen, kannst Du dann für Dich selbst entscheiden.

Also, nimm erst einmal den Druck raus. Du bist kein Versager, auch wenn es aktuell oder zwischendurch nicht immer so läuft wie geplant. Diese Botschaft so wichtig, dass Du sie Dir an den Badezimmerspiegel heften solltest. Jeder fühlt sich manchmal insgeheim als Versager. Aber wenn du nicht immer das erreichst, was Du Dir vorgenommen hast, hat das ganz andere Ursachen.

Mentale Muster: Kreislauf im Kopf

Du weißt ja sicher, dass Du nicht alles wahrnimmst, was da täglich an Infos auf Dich einstürzt. 11 Millionen Informationseinheiten pro Sekunde wahrzunehmen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Also filtert Dein Gehirn alles raus, was seiner Meinung nach gerade unwichtig ist. Aber wie genau funktioniert das?

Du siehst nur, was Du schon im Kopf hast

Du hast eine Brille auf, die Dir eine Welt zeigt, die nur Du siehst.
Du bekommst sie schon im Mutterleib verpasst, wenn sich Deine ersten Neuronenverknüpfungen im Gehirn –  Deine mentalen Muster – bilden.
Jeder Eindruck Deiner Kindheit –  aber auch jeder spätere – justiert sozusagen den Blickwinkel dieser Brille.

Alle Erinnerungen, die Du hast, dienen jetzt als Assoziationsgrundlage für Deine Wahrnehmung. Alles, was irgendwie zu dem passt, was Du an mentalen Mustern schon im Kopf hast, wird wahrgenommen. Zusätzlich hat noch das eine Chance, was neu und gleichzeitig wichtig ist. Alles andere wird aussortiert. Du siehst es nicht. Du willst es nicht.

Immer mehr von dem, was Du hast

Stell Dir vor, Du willst Beeren sammeln. Du startest mit einem leeren Korb. Zuerst wandert alles hinein, was Du so findest – Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren – die ganze Palette. Wenn der Zufall es nun will, dass Du an mehr Erdbeeren vorbeikommst, landen natürlich auch mehr Erdbeeren in Deinem Korb als andere Beeren. Geht es wirklich nur um Beeren, fällt Dir das auf und Du suchst vielleicht gezielt nach Abwechslung im Beereneinerlei.

Dein Gehirn aber funktioniert anders, weil Wahrnehmung meist unbewusst gesteuert wird.

Im übertragenen Sinn würde daher die Tatsache, dass mehr Erdbeeren in Deinem Korb sind, dazu führen, dass Du auch fast nur noch Erdbeeren siehst, egal was da sonst noch um Dich herum wächst. Dadurch pflückst Du natürlich auch nur noch Erdbeeren.
Heisst das, es gab nichts anderes? Nein. Jemand anderes, der am Anfang nur an Himbeersträuchern vorbeikam, hat am Ende fast nur Himbeeren im Korb.
Und was sagen beide am Ende? Es gab halt nur Erdbeeren bzw. nur Himbeeren, was in beiden Fällen totaler Quatsch ist.

Wenn es gute Sachen sind, die sich anhäufen, nennen wir das Glück. Für die Negativen hat der Volksmund einen derben Ausdruck: Der Teufel sch… immer auf den größten Haufen. Der kann allerdings gar nichts dafür, wie Du siehst.

Was heisst das für Dein Leben?

Die harte Wahrheit lautet: Du sammelst immer mehr von den Erfahrungen, die Du schon kennst. Alternativen nimmst Du selten wahr. Und zwar völlig egal, wie selbstschädigend dieses Verhalten ist! 

Aber es geht noch weiter. Durch Deine subjektive und immer gleiche Wahrnehmung häufst Du wissen über das Leben an, das natürlich genauso subjektiv ist. Mit diesem subjektiven Wissen bewertest Du jetzt so ziemlich alles: Das, was Du erlebst. Das, was Du siehst oder hörst. Die Konsequenzen Deiner Entscheidungen, die Du natürlich auch subjektiv triffst. Diese Bewertungen verstärken wiederum Dein Wissen.

Das Ergebnis: Du bleibst Deinem Handeln treu. Landest immer wieder in der gleichen Situation. Und das geht immer so weiter und weiter. Die Gläser Deiner Brille werden immer schärfer für das, was Du schon kennst und immer unschärfer für das, was Dir unbekannt ist.

Anders gesagt: Deine neuronalen Muster sind jetzt so tief in Deine Gehirn eingebrannt, dass Du im Grunde schon heute vorhersagen kannst, was Du an Weihnachten in 10 Jahren machen wirst: das Gleiche wie letztes Jahr. Vielleicht hast Du dann Kinder, Enkel, wohnst woanders. Aber was Du auf Dich selbst bezogen tust oder denkst, wird ziemlich unverändert sein.

Ohne Brechstange geht es meist nicht

Es sei denn, das Leben weckt Dich mit dem Vorschlaghammer aus Deinem Gewohnheitsschlaf auf.

  • Katastrophen passieren.
  • Schicksalsschläge wecken Dich auf.
  • Oder Zufälle, mit denen Du nicht gerechnet hast.
  • Vielleicht trifft Dich mitten auf der Straße die Liebe auf den ersten Blick und Du wanderst plötzlich entfesselt nach Guatemala aus, weil Dein neuer Schatz da nach Diamanten gräbt.

Wenn aber alles seinen normalen Weg geht, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Du – entschuldige – die Eier hast, etwas zu ändern. Und warum nicht? Hier komme ich zu dem zweiten großen Veränderungsverhinderer.

Die Angst im Nacken

Was ich bisher erzählt habe, hat natürlich einen Haken. Du wirst definitiv schon Situationen erlebt haben, in denen Du neuartige Alternativen wahrgenommen hast. Es sind also auch mal Stachelbeeren im Korb gelandet.
Warum haben sie Dir nicht geschmeckt?
Oder, noch schlimmer, warum haben sie Dir vielleicht sogar vorzüglich geschmeckt, bevor Du sie schnell wieder ausgespuckt hast?
Wieso konntest Du nichts ändern?

Du ahnst es: aus Angst.

Weißt Du was? Auch das ist normal, es muss sogar so sein! Und wieder kommt Dein Gehirn ins Spiel: Warum wohl hat die Menschheit die Evolution überlebt? Weil sie Angst hatte.
Hätten sich unsere Vorfahren allesamt lächelnd und völlig relaxed einem Säbelzahntiger genähert um mit ihm ein Selfie zu schießen, sähe die Welt heute anders aus – ziemlich menschenleer nämlich.

Der Kampf- oder Fluchtreflex ist uns in die Gene gebrannt. Und da ein weiteres Überlebensprinzip der Energiesparmodus ist, kämpfen wir meist nur, wenn Flucht nichts bringen würde, denn kämpfen ist anstrengender.

Du rennst. In die falsche Richtung?

Also flüchten wir. Früher vor Krallen und Reißzähnen, heute vor den Gefahren der Veränderung. Denn Veränderungen sind immer gefährlich, schließlich wissen wir nicht, was auf uns zukommt. Oder haben böse Vorahnungen, die – natürlich – von unserem subjektiven Denken erzeugt werden.

Ich fasse jetzt also mal ein bisschen provokant zusammen: Du bekommst viel von dem, was möglich wäre, gar nicht erst mit und wenn doch, nimmst Du lieber die Beine in die Hand und bleibst bei dem, was Du kennst. Ist sicherer. Und das alles nicht, weil Du besonders blind oder feige wärst, sondern weil das Gehirn einfach so tickt und so ticken soll, weil es Dein Überleben sichern muss. Das ist sein Job. In grauer Vorzeit buchstäblich, heute meist im übertragenen Sinn.

Du kannst nichts dafür. Aber das ist keine Ausrede.

Jetzt kannst Du es Dir ja eigentlich schön gemütlich machen. Ist also alles gar nicht Deine Schuld. Warum also nicht ruhigen Gewissens beim Alten bleiben?

Klar, das könntest Du und Du hast ab jetzt sogar biologische Entschuldigungen in der Hand. Lass einfach einen Gehirnscan machen und demnächst legst Du ihn einfach als Entschuldigung vor, wenn Du mal wieder etwas nicht auf die Reihe bekommst. Super Sache!

Wenn da nur nicht das Herz wäre.

Ich meine jetzt nicht das Organ und eigentlich ist das, wovon ich spreche, auch eher im Kopf angesiedelt. Nämlich Deine Wünsche und Bedürfnisse. Aber nennen wir es Herz, denn es ist so ein schönes Gegenbild zum Kopf.

Dein Herz leidet natürlich unter diesem Kreislauf. Du bist zwar sicher, aber frustriert. Traurig. Vielleicht sogar depressiv. Vielleicht rutschst Du in einen Burn-Out. Gehst abends unerfüllt ins Bett und weißt morgens nicht, wofür Du eigentlich aufstehen sollst. Stopfst Unmengen Fastfood in Dich rein oder ertränkst Abends im Wein Deine Sorgen. Erzählst Dir selbst 1000 Ausreden und rechtfertigst Dich permanent vor Dir selbst.

Aber es gibt da auch noch die 10% der Menschen, bei denen es irgendwie anders läuft… Was machen die anders? Die sind bereit, einen Preis zu zahlen. 

Der Preis ist hoch: So oder so.

Es ist doch eigentlich klar. Du müsstest eine bewusste Entscheidung treffen. Nämlich die, die Angst auszuhalten. Das ist der Preis, den Du zahlen müsstest und das ist ziemlich unangenehm. Aber hast Du Dir mal die Frage gestellt, was der Preis dafür ist, alles beim Alten zu lassen? Der ist nämlich noch viel höher: er kostet Dich Dein Lebensglück. Deine Lebenszeit. Deine Erfüllung.

Angst vergeht irgendwann, wenn Du Dich ihr stellst.

Aber Deine Lebenszeit kommt nicht zurück.

Was Du tun kannst

Du solltest Bilanz ziehen. Dein Leben ganz ehrlich betrachten, und zwar ohne Deine Brille.
Das geht nämlich durchaus, aber Du musst es bewusst tun.
Und Du musst den Mut haben, ehrlich zu Dir zu sein. Das ist der allererste Schritt.

Du musst verstehen, dass Du so oder so einen Preis zahlst. In dem einen Fall bezahlst Du mit Angst. Im anderen – mit Deinem Leben. Denk da bitte einmal in Ruhe drüber nach.

Das Tolle ist, Du musst gar nicht alles in Frage stellen, was bisher gelaufen ist. Denn da hat sich neben all dem Müll auch jede Menge Gold angesammelt, das Du noch gar nicht erkennen kannst oder zu schätzen weißt. Mit diesem Gold kannst Du Dir ein ganz neues Leben aufbauen, auch ohne das alte zu verdammen.

Die zentrale Frage lautet: Worauf verzichtest Du, um alles beim Alten zu lassen? Und noch viel wichtiger: Ist es das wert? Wenn ja, prima. Wenn nicht, ist es an der Zeit zu kämpfen. Kampf oder Flucht. Geflohen bist Du schon oft genug. Ich übrigens auch. Aber wir können das ändern.

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